Ärger wegen Zippi

Wieder einmal bin ich gleichermaßen verärgert als auch gekränkt über das Verhalten von Zippi.

Gita hatte Zippis Handy gehalten und daher habe ich ihr es aus der Hand genommen. Daraufhin ist Zippi mit ziemlich aggressiver Körperhaltung und Tonfall auf mich gestürmt und hat ihr Handy förmlich mir aus der Hand gerissen. „Ich will nicht, dass du mein Handy berührst„. Als Chava sie darauf angesprochen hat, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist, hat sie zuerst noch einmal erwidert. „Ich will nicht, dass ER mein Handy angreift“. Nach erneutem Zureden von Chava hat sich Zippi mehr als halbherzig bei mir entschuldigt.

Ich habe mich wieder einmal gekränkt und verärgert ins Vorzimmer zu meinen Computer zurückgezogen. In weiterer Folge wollten wir uns nach dem Abendessen die Nachrichten ansehen. Da einerseits die Lautstärke wieder einmal zu leise war, anderseits Gita ein klein wenig Lärm gemacht hat, wollte ich den Beitrag der gerade abgespielt wurde noch einmal hören und habe Zippi ersucht, dass sie mir die Fernbedienung geben soll. Sie hat diese mit einer „demonstrativ“ abwehrenden Geste zu sich gezogen, wobei ich diese Geste eher als eine aggressive Körperhaltung empfunden habe und weniger als „Furcht“ wie es Chava später kommentierte.

Ich habe mir die Nachrichten dann alleine auf meinen Computer angesehen, war aber jetzt noch mehr verärgert sowie noch tiefer gekränkt. Als Zippi im Bad war, habe ich Chava darauf angesprochen, dass wir doch ehest baldig einen Mediator kontaktieren sollten, weil ich mir Zippis Verhalten mir gegenüber nicht mehr länger gefallen lassen möchte. Das habe ich bewusst in einer Lautstärke gesagt, dass es Zippi im Bad hören konnte.

Das Wochenende hatte es nur leicht den Eindruck gemacht, dass die Situation vom Vorwochenende etwas deeskalieren könnte. Eigentlich wollte ich mit Zippi zum WE bei dem lateinamerikanischen Lokal in der Hauptallee einkehren und mich mit ihr aussprechen. Ich wollte ihr sagen, dass Sie noch vor einem Jahr die Person war, die mir mit Abstand am meisten bedeutet hat und dass Sie das gemeinsam mit Gita nach wie vor ist. Auf die beiden Kinder folgt selbstverständlich gleich Chava, auch, wenn mit einem gewissen Abstand, folgt nach der engsten Familie lange nichts. Da wir aber zu viert eingekehrt sind, ist es einerseits nicht zu der geplanten Aussprache gekommen, sondern es gab im Lokal erneut unterschwellige Anspannungen. Zippi hat etwas missmutig in ihrem Essen herumgestochert. Als sie bemerkt hat, dass ich dabei gerade in ihre Richtung geblickt habe, hat sie wieder einmal in einem sehr unfreundlichen Tonfall „Ist was“ gefragt. Ich dachte mir, wir können das folgende WE in dem ursprünglich geplanten Lokal einkehren.

Chava hat mich wieder darauf angesprochen, dass ich hinterfragen sollte, warum Zippi vor mir „Angst“ hat, da sie die Situation mit der Fernbedienung so interpretiert. Es geht mir nicht darum, dass ich reflexartig Kritik abwehre, sondern habe erwidert, dass ich es nicht in Ordnung finde, es so darzustellen, dass ich gewalttätig wäre – so könnte es von einem Außenstehenden missverstanden werden. Es ist ein einziges Mal vorgekommen, dass ich Zippi auf ihren Oberarm geklopft habe, als sie sich mir gegenüber wieder einmal in sehr aggressivem Tonfall mit „WTF“ respektlos verhalten hat. Dafür habe ich mich entschuldigt und versprochen, dass so etwas nie wieder vorkommen wird. Von Zippi erfolgte jedoch keine Entschuldigung für ihr häufiges Fehlverhalten. Ich habe Chava auch gesagt, dass ich sehr wohl mitbekomme, wenn sie bei Zippi interveniert, aber das ich es nicht in Ordnung finde, dass Chava mit der Kritik mir gegenüber vor Zippi bei mir versucht ein Fehlverhalten zu orten, was bei Zippi den Eindruck verstärkt, dass sie sich im Recht befindet, sich mir gegenüber so aggressiv und respektlos zu verhalten und kaum dazu beiträgt, dass auch sie ihr Verhalten zu überdenken hat.

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